Projektschulen in Berlin

Neuigkeiten aus den Schulen

Die fünfte Schule der Vielfalt: Nelson-Mandela-Schule

Zum Beginn des Pride-Monats Juni feierte am 1. Juni 2022 die Nelson-Mandela-Schule (NMS) Sekundarstufe ihre Aufnahme ins Bundesnetzwerk „Schule der Vielfalt“. Damit ist die NMS die fünfte Berliner Projektschule, die ein aktives Zeichen gegen Diskriminierung setzt. Die Auftaktveranstaltung der Primarstufe fand am Freitag, 3. Juni 2022, statt.

Bei der Auftaktveranstaltung gab es Wortbeiträge von einer ehemaligen Schülerin und Referent*innen von QUEERFORMAT sowie Tanz- und Gesangsperformances von Schüler*innen. Vertreter*innen der schuleigenen „Diversity Task Force” stellten ihre Workshops und verschiedene Aktionen zum Thema „Diversity“ vor. In seiner Rede lobte der Schulleiter Dr. Hans-Günther Bauer das Engagement der „Diversity Task Force“ und der Schüler*innen.

Nach den Redebeiträgen fanden zeitgleich verschiedene Workshops für Schüler*innen statt: Von “Sexismus in Rap und Medien” über “Trans*- und Vogueszene in Kolumbien” und “Playing up Gender” bis hin zu “Rassismus und Diskriminierung” war ein breites Themenspektrum vertreten. In zwei Filmvorführungen setzten sich Schüler*innen mit queeren Liebesgeschichten auseinander. In einem Leseraum konnten Info-Hefte bewundert werden, die Schüler*innen zu Themen wie geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, Mobbing, Behinderung und Rassismus gestaltet hatten.

Dr. Kai Linke, Lehrer für Geographie und Englisch in der Sekundarstufe, erläutert: „Als Schule der Vielfalt verankern wir Antidiskriminierung jetzt fest in unserer Institution: Wir haben schon einen LGBTIQA+ Leitfaden erstellt und zwei Unisex-Toiletten eingerichtet. Mit strukturellen Veränderungen dieser Art wollen wir erreichen, dass niemand Ausschlüsse an unserer Schule erfahren muss.“

Die Clay Schule hat eine Projektwoche zu Vielfalt in allen 8 Kerngruppen des 9. Jahrgangs entwickelt und durchgeführt. Die „AG Vielfalt“ hat u.a. gendergerechte Sprache in der Schule vorangebracht. Schüler_innen der AG bieten Tandempartner_innenschaften an, mit denen sie bei Bedarf andere Schüler_innen unterstützen (z.B. bei fehlender Akzeptanz für queere Lebensweisen im persönlichen Umfeld). Bedingt durch die Pandemie stand diversitätsorientierte Organisationsentwicklung an Schulen in der ersten Hälfte von 2020 vor großen Herausforderungen, da die Tore der Berliner Schulen ab März bis zu den Sommerferien geschlossen blieben. Nichtsdestotrotz arbeiteten Pädagog_innen in Online-AGs weiter an Plänen und Konzepten, um Antidiskriminierungspolitik an ihrer Schule der Vielfalt voranzutreiben.

Im Leonardo-da-Vinci-Gymnasium ist die Diversity AG (auch online) aktiv geworden, haben sich mit queeren Filmen und Videos auseinandergesetzt und ein interaktives Poster zu Vielfalt gestaltet. An kreativen Ideen mangelt es nicht: Die AG möchte in einem Videoprojekt eigene Minifilme erstellen und plant Filmnachmittage mit einem Quiz für andere Schüler_innen. Auch einen Flyer soll es geben, mit dem sich die AG allen Schüler_innen vorstellt. Die Schüler_innen der AG wollen auch ansprechbar sein für Mitschüler_innen, die Unterstützung benötigen.

Die Fritz-Karsen-Schule hatte bereits 2019 einen Studientag zu „Diskriminierungskritische Bildung: Respekt und Vielfalt“ für das gesamte Kollegium durchgeführt und arbeitet weiterhin kontinuierlich an einem Konzept zum Umgang mit Diskriminierungsvorfälle und zur Prävention von Diskriminierung. Ihre im letzten Jahr neue gegründete Schüler_innen-AG „Respekt und Vielfalt“ hat sich u.a. in Workshops mit Diskriminierungsformen, darunter auch Queerfeindlichkeit, auseinandergesetzt. Inzwischen führen Schüler_innen der AG selbst Workshops für andere Schüler_innen durch, um diese zu unterstützen und zu sensibilisieren. In einem Kunstkurs der 11. Klasse arbeiteten Schüler_innen in mehrere Monate mit dem Projekt Streit_Kultur zu Antidiskriminierung.
Unter dem Titel „LBGTQRSTUVW- welcher Buchstabe muss sich outen?“ trat der Kunstkurs im März 2020 mit vier verschiedenen Performances im Feldtheater auf. Kernthemen waren sexuelle Vielfalt und Mut zum „Anderssein“.

Die vierte Schule der Vielfalt: Clay Schule

Pünktlich zum Ende des Jahres 2019 begrüßten wir am 28.11.2019 die Clay Schule im Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt Berlin!

Damit befinden sich nun drei der vier Schulen der Vielfalt im Bezirk Neukölln, was auch Bundesministerin Franziska Giffey, einst selbst Bürgermeisterin des Stadtteils, per Videobotschaft in ihrem Grußwort zur Feierlichkeit freudig erwähnte. Als musikbetonte Oberschule war die Auftaktveranstaltung mit vielfältigen Darbietungen der Schüler_innenschaft ein musikalisches Highlight. Zusätzlich war die Feierlichkeit eingebunden in einen kompletten Aktionstag zu den Themen Vielfalt und Antidiskriminierung, an dem Schüler_innen mit ihren Lehrkräften außerschulische Lernorte besuchten oder in der Schule in verschiedenen Formaten aktiv wurden.

Wir freuen uns, dass die Clay Schule diesen ersten wichtigen Schritt zur Auseinandersetzung mit Diskriminierung getan hat, dem nun gemäß der Qualitätskriterien des Antidiskriminierungsnetzwerks weitere folgen werden. Oder mit den Worten von Stefan Haydn, einem der Diversitätsbeauftragten der Clay Schule: „Heute haben wir den Grundstein gelegt. Morgen beginnt die Arbeit.“ Wir sind gespannt darauf, die Schule auf ihrem weiteren Weg aktiv zu begleiten, und sie dabei zu unterstützen, Barrieren abzubauen und an einem diskriminierungskritischen Schulklima zu arbeiten.

Bericht zum Beitritt in der Berliner Morgenpost

Bericht zum Beitritt in der Berliner Woche

Leonardo-da-Vinci-Gymnasium und Gail S. Halvorsen Schule

Im Jahr 2019 durften wir zwei weitere Schulen in Berlin im Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt begrüßen: das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium und die Gail S. Halvorsen Schule. Damit hat Berlin nun bereits drei Schulen der Vielfalt!

Beide neuen Schulen feierten den Auftakt mit einem Schulfest, auf dem die Plakette von Schule der Vielfalt feierlich enthüllt wurde. Schüler_innen gestalteten die Feste mit musikalischen Beiträgen, einer Ausstellung, Regenbogenmuffins und einem Spendenlauf. Als Landeskoordination von Schule der Vielfalt in Berlin freuen wir uns darauf, die Schulen von nun an in ihrem Prozess zu begleiten, und sie dabei zu unterstützen, an einer diskriminierungskritischen Schule zu arbeiten.

Denn die beiden Schulen signalisieren durch ihren Beitritt, dass sie sich zukünftig weiter verbindlich gegen Diskriminierungen einsetzen, besonders aufgrund der sexuellen Orientierung und des Geschlechts bzw. der Geschlechtsidentität. Ziel ist es, kontinuierlich für ein Miteinander zu kämpfen und gemeinsam Strukturen zu schaffen, in denen Diskriminierung jeglicher Art keinen Platz hat.

Bericht in der Berliner Woche über das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium

Die Fritz-Karsen-Schule ist erste „Schule der Vielfalt“ in Berlin

„Come in – Wir sind offen: lesbisch, schwul, bi, hetero, trans*, inter*, cis, queer“: Dieses Schild hat die Fritz-Karsen-Schule bei ihrem Schulfest im Juni 2018  am Schulgebäude enthüllt. Damit ist sie die erste Schule in Berlin (und deutschlandweit die erste Schule mit Grundstufe), die sich dem Netzwerk „Schule der Vielfalt“ anschließt.

Die Gemeinschaftsschule in Neukölln signalisiert so, dass sie sich verbindlich gegen Diskriminierungen einsetzt, besonders aufgrund der sexuellen Orientierung und des Geschlechts bzw. der Geschlechtsidentität. Im Rahmen des Schulfestes der Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule haben Lehrkräfte und Schüler_innen von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als Thema an ihrer Schule berichtet. Queere Kunstaktionen und eine gehisste Regenbogenfahne haben zudem das Fest begleitet.

Warum „Schule der Vielfalt“? Untersuchungen zeigen, dass die Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen und queeren Kindern und Jugendlichen abnimmt, wenn sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Schule thematisiert wird und wenn Lehrkräfte oder die Schulleitung dazu Position beziehen. Das Netzwerk Schule der Vielfalt, das in Nordrhein-Westfalen bereits auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, unterstützt Schulen, sich offen, aktiv und informiert gegen Homo-und Transfeindlichkeit und weitere Diskriminierungen einzusetzen. Nun startet dieses Erfolgsmodell auch in Berlin.

Wir von Queerformat haben die Landeskoordination von „Schule der Vielfalt“ in Berlin übernommen und unterstützen und begleiten die Netzwerkschulen in ihren Prozessen.

Weitere Informationen, wie Schulen Teil des Netzwerks „Schule der Vielfalt“ werden können, finden Sie hier: https://www.queerformat.de/prozessbegleitung/schule-der-vielfalt/mitmachen/

Bericht im Tagesspiegel:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/queerspiegel/gegen-homo-und-transfeindlichkeit-fritz-karsen-schule-in-britz-wird-schule-der-vielfalt/22726456.html

Artikel in der Siegessäule:

https://www.queerformat.de/wp-content/uploads/Schule-der-Vielfalt-Artikel-in-der-Siegess%C3%A4ule-8.18.pdf